Artikel
Dass der April launisch ist, ist bekannt. Doch diesmal übertraf er sich selbst.
Zunächst hätte man bis zum 24. glauben mögen, es wäre ein extrem kalter April:
- 7 kalte Tage anstatt 5
- 4 Frosttage anstatt 3
- damit bis zum 24. ein Schnitt, der 2,5°C unter dem üblichen Wert lag
Und dann kam der große Wechsel:
- 6 warme Tage anstatt 4
- 4 Sommertage anstatt einem
- ein heißer Tag, was seit Beginn meiner Aufzeichnung im Jahr 1983 noch nie der Fall war
- damit letztlich ein Schnitt, der nur noch 0,3°C unter dem Normalwert lag
Zuletzt:
Trotz 14 Niederschlagstagen (normal 12) erzielten wir nur 67% des üblichen Wertes.
Der Monat war daher nach dem regenreichen Januar der dritte zu trockene Monat in Folge.
Der März 2012 erwies sich als äußerst warmer und extrem niederschlagsarmer Monat.
Folgende Daten belegen dies:
- Durchschnittstemperatur 7,2°C (normal 5,2°C) - an 24 Tagen lag die Tagestemperatur über dem Schnitt
- 11 kalte Tage (Maximaltemperatur kleiner als 10°C) anstatt normal 16
- nur 7 Frosttage anstatt 13
- kein einziger Eistag (normal einer)
- dafür bereits 3 warme Tage (Maximaltemperatur 20°C und mehr), was im Schnitt im März nicht auftritt
Nach dem trockenen Februar zeigte sich der März noch extremer:
-
im ganzen Monat fielen nur 12,2 l/m², dies sind lediglich 21% des üblichen Niederschlags
Damit war es der zweit-trockenste Monat nach März 1984, der sogar nur 7 l/m² aufwies - anstatt 4 Schneetagen trat kein einziger auf
Die kalendarische Winterbilanz (Dezember/Januar/Februar) des Winters 2011/2012 zeigt sich so:
- mit 265 l/m² lag der Niederschlag dieses Winters ganz erheblich über dem Schnitt (normal 165 l/m²)
- die Durchschnittstemperatur der Wintermonate lag mit +0,6 °C nur auf Grund des kalten Februars (12 sehr kalte Tage und 13 Eistage) unter dem Schnitt (zum Vergleich: normal 0,8 °C, kältester Winter -1,6 °C, wärmster Winter +3,5 °C)
- dies zeigt sich an den Kenntagen: nur 16 Eistage (normal 23) und 42 Frosttage (normal 59), bedingt durch den warmen Dezember und Januar.
- dafür allerdings 21 Schneetage (normal 15)
- 30 stürmische Tage (erheblich über dem Schnitt von 12)
- mit 185 Stunden Sonnenschein schnitt der Winter recht gut ab (normal 162 Stunden), zurückzuführen auf den recht sonnigen Februar
- im Dezember und Januar präsentierte sich der Winter unerwartet warm, im Februar dagegen deutlich zu kalt
Fazit:
Es war ein geringfügig kälterer, sonniger Winter, auch wenn eine deutliche Kluft zwischen Dezember/Januar und Februar bestand.
Zweitkältester Februar nach Februar 1986
Nach den beiden milden Wintermonaten Dezember und Januar erwies sich der Februar als extrem kalter Wintermonat.
Dies belegen einige Kenndaten:
- Durchschnittstemperatur lag bei -3.2°C (normal +1,1°C)
- 21 Frosttage (normal 19)
- 13 Eistage (normal 6)
-
und sogar 12 sehr kalte Tage (normal einer)
hier lag die Tiefsttemperatur unter -10°C
Auch bei der Minimaltemperatur von -18°C muss man bis 1986 zurückgehen, um diesen Wert anzutreffen.
Dafür ergab sich auch ein Lichtblick:
- es war ein recht sonniger Februar mit 108 Stunden Sonne (normal 73)
-
der Niederschlag lag mit nur 17,8 l/m² extrem unter dem Schnitt (nur 35% des üblichen Wertes)
Dies kann man allerdings, je nach Sichtweise, positiv oder negativ werten
Ähnlich wie der Dezember 2011 war auch der Januar 2012 kein richtiger Wintermonat.
Dies belegen die folgenden Werte:
- ein Temperaturschnitt von 1,7°C (normal 0,1°C), also um 1,6°C zu warm
- nur 16 Frosttage anstatt 21
- nur 3 Eistage anstatt 10
Der Niederschlag wiederum zeigte das andere Extrem:
- mit 113,8 l/m² erreichten wir 219% des Solls
- bis zum 19. fiel sämtlicher Niederschlag als Regen
Beim Wind konnte sich der Januar allerdings gut mit dem Dezember messen:
- an 14 Tagen traten Geschwindigkeiten von 30 km/h und mehr auf, wobei der Spitzenwert bei 76 km/h lag
- an 12 Tagen sank die Geschwindigkeit zu keinem Zeitpunkt auf 0 km/h
Fazit:
Der Monat war viel zu warm, überaus niederschlagsreich und sehr stürmisch.