Cookie Consent by Privacy Policies website Update cookies preferences Werner Neudecks Wetterpage - Artikel

Die Bilanz des Wettergeschehens zeigt sich für 2011 so:

Das Jahr zeigte erwartungsgemäß eine unterschiedliche Niederschlagsverteilung:

  • sieben niederschlagsarmen Monaten (davon die Monate Februar, März, Mai und November besonders extrem) standen nur zwei besonders niederschlagsreiche Monate, nämlich Juli und Dezember, gegenüber

Auf Grund der Überzahl an niederschlagsarmen Monaten wurde heuer das Jahres-Soll von 784 l/m² mit 685,8 l/m² deutlich unterschritten.

Die Temperaturverteilung wies insofern eine Besonderheiten auf, als gerade Monate, von denen man erwartet, eher kühl zu sein, dies nicht erfüllten und umgekehrt ausgerechnet ein Sommermonat zu kalt war

  • auffallend über dem Schnitt lagen April, September und Dezember, ebenso deutlich unter dem Schnitt der Juli
  • dennoch war die Zahl der zu warmen Monate mit neun sehr hoch.
  • Dadurch zeigte sich das Jahr insgesamt mit 10,1°C zu warm (normal 9,6°C), wenn man die letzten 28 Jahre zugrunde legt. Erst recht, wenn man den vom DWD verwendeten Schnitt der Jahre 1960 – 1990 als Maß (Schnitt 8,0°C) verwendet.


Einige Extreme des Jahres sollen erwähnt werden:

  • zwei sehr sonnenarme Monate: Juni mit 170 Stunden (80% des Solls) und Juli mit 172 Stunden (75% des Solls), dafür überraschenderweise ein äußerst sonnenreicher April mit252 Stunden (158% des Solls)
  • zwei „heiße Tage“ bereits im Mai (neuer Rekord)
  • November mit 2,4 l/m² trockenster November seit Aufzeichnungsbeginn, nur noch übertroffen von April 2007 mit1,6 l/m²
  • kältester Juli mit nur 16,7°C im Schnitt


Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?

  • es wies die sehr hohe Zahl von 186 Niederschlagstagen auf (normal 159), dabei aber eine eher geringe Niederschlagsmenge
  • die Zahl der Sommertage war mit 64 überraschend hoch (normal 49), ebenso erwies sich die Zahl der heißen Tage (Tropentage) mit 12 als überdurchschnittlich (normal 9)
  • Frosttage mit 77 erkennbar zu niedrig (normal 86), Zahl der Eistage mit 13 deutlich zu niedrig (normal 26)
  • die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war heuer mit 62 deutlich höher (normal 35)
  • immerhin 1718 Sonnenstunden (normal 1627)

Fazit:
Das Jahr war recht niederschlagsarm, auffallend zu warm (auch wenn man es kaum glauben mag) und sonnenscheinreicher als empfunden.

Der Dezember war alles andere als ein Wintermonat. Dies zeigt sich an einigen Werten sehr deutlixch:

  • die Temperatur lag im Schnitt 2,2 Grad zu hoch
  • anstatt 19 Frosttagen waren nur 5 Frosttage aufgetreten
  • anstatt von normal 8 Eistagen kein einziger  Eistag

Auch beim Niederschlag verhielt es sich extrem

  • mit einer Menge von 133,2 l/m² fielen 227% des üblichen Wertes
  • anstatt der 5 üblichen Schneetage traten zwar 8 Tage auf, aber die Schneemenge war völlig vernachlässigbar

Dafür musste beim Wind einiges in Kauf genommen werden

  • an 15 Tagen lag die Windgeschwindigkeit bei 30 km/h oder mehr
  • die Spitzengeschwindigkeit betrug dabei 61 km/h
  • die Gesamt-Windmenge übertraf alle bisherigen Dezembermonate

Der November 2011 war in unserem Gebiet ein Ausnahmemonat in jeder Hinsicht.

  • es war der nebelreichste Monat seit meinem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1983
    • anstatt  normaler 9 Nebeltage traten 29 Nebeltage auf
  • es war der trockenste Monat des ganzen Jahres sowie der trockenste November, der jemals auftrat
    • mit einem Niederschlag von 2,4 l/m², der nur durch Nebelnässen zustandekam, wurde ein absoluter Rekord aufgestellt
    • genau genommen fiel an keinem Tag Niederschlag, lediglich durch das genannte Nebelnässen wurden 10 "Pseudo-Niederschlagstage" erzielt

So war es erstaunlich, dass dennoch das Sonnensoll von 46 Stunden mit 44 Stunden nahezu erfüllt wurde.

Allerdings trat, unabhängig davon, schon einmal ein Monat mit noch weniger Niederschlag auf, nämlich der April 2007, der nur 1,6 l/m² zustande brachte.

Wie unterschiedlich Niederschläge im Novmber sein können, zeigt  die Grafik.

Regenmenge Novembermonate

Auch wenn es in vielen Gebieten Deutschlands weitaus sonniger und wärmer war:
Dieser Oktober war dennoch ein recht angenehmer Herbstmonat

Der einzige Wermutstropfen war die Durchschnittstemperatur von nur 9,0°C und die relativ hohe Zahl von 14 Nebeltagen.

Dennoch konnte das Soll von 104 Sonnenstunden mit 108 Stunden geringfügig überboten werden.

Auch wenn das Niederschlagssoll von 58 l/m² erreicht wurde, war es dennoch eher ein trockener Monat, denn der Gesamtniederschlag fiel hauptsächlich an 8 Tagen. Der restliche Niederschlag an ebenfalls 8 Tagen kam nur durch Nebelnässen zustande. So hatten wir also doch lange, niederschlagsfrei Phasen, vor allem in der zweiten Monatshälfte.

Für manche Leute etwas unangenehm waren einige Temperatursprünge.
So fiel die Temperatur vom 6. auf den 7. besonders stark ab, nämlich von 22°C auf 11°C.

September 2011 - ein warmer Spätsommermonat

Obwohl es in diesem Monat zwei Tiefpunkte gab (6. bis 8. und 18. bis 22.) erwies sich dieser Monat als überaus schöner Spätsommermonat.

Einige Zahlen mögen dies belegen:

  • 22 warme Tage anstatt 13
  • 6 Sommertage anstatt 3
  • nahezu ein heißer Tag mit 29,8°C am 11.9.
  • ein Temperaturschnitt von 15,9°C (normal 14,4°C)

Zahlreiche Nebeltage (9) verhinderten allerdings eine hohe Sonnenstundenzahl. So wurde mit 159 Stunden nur 89% des Solls erreicht. 

Der gute Eindruck des Monats rührt wohl auch daher, dass es ab dem 19. bis zum Monatsende niederschlagsfrei war.

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