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Der Januar war alles andere als ein Wintermonat, denn er zeigte sich viel zu warm, erheblich zu trocken bei einem gravierenden Mangel an Sonnenschein.
Dazu die Details:
- Durchschnittstemperatur: 2,9 °C (normal 0,3°C), also erheblich über dem Schnitt
- 26 kalte Tage (normal 29)
- 5 Frosttage (normal 21)
- 3 Eistage (normal 9)
- Tagesmaximum: 16,2 °C am 1. um 13 Uhr 55
- Minimaltemperatur: -4,3 °C am 21. um 5 Uhr 00
- Niederschlag: 23,2 l /m²(nur 41 % des üblichen Wertes)
- 19 Niederschlagstage: merklich über dem Schnitt (normal 15) - die relativ hohe Zahl an Niederschlagstagen kam vor allem durch Nebelnässen zustande
- Schneefall setzte erst ab dem 17. Januar ein
- So konnten wir zwar bis Monatsende 7 Schneetage verzeichnen (normal 5), aber in vernachlässigbarer Menge
Jahresbilanz 2022
Das Jahr wies eine deutlich zu geringe Niederschlagsmenge auf, wobei die Werte sehr unterschiedlich verteilt waren
- drei niederschlagsreichen Monaten (April, August und September) standen sieben äußerst niederschlagsarme Monate gegenüber
Besonders zu erwähnen ist der Monat März, der nur 14% des üblichen Niederschlags erbrachte und der Monat August, der wegen eines extremen Starkregens 64% mehr als üblich erbrachte
Die Temperatur lag dieses Jahr mit einem Schnitt von 10,9 Grad so hoch wie noch nie den letzten 30 Jahren
- neun Monate lagen über dem Schnitt, dabei Januar, Februar, Juni und Oktober extrem
- nur drei Monate (April, September, Dezember) lagen unter dem Schnitt
Ein Extrem des Jahres soll erwähnt werden:
- der August war mit 135 l/m² wegen eines Starkregen-Ereignisses nach August 2002 und 2014 der niederschlagsreichste August eines Jahres
Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?
- es lag mit 194 Niederschlagstagen (normal 175) über dem Schnitt (zurückzuführen auf viele Tage mit Nebelnässen). Dennoch war der Gesamtniederschlag mit nur 80% des üblichen Wertes deutlich zu gering
- die Zahl der Sommertage lag mit 82 deutlich über dem Schnitt (normal 56), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 22 ebenfalls wesentlich höher als üblich (normal 13)
- mit einem Plus von 13% konnte man beim Sonnenschein zufrieden sein, wurde doch in neun Monaten das Soll überschritten, besonders in den Monaten Februar und März. Sehr dürftig war der Dezember mit nur 29 Sonnenstunden
Das Jahr war aber nicht nur wegen der hohen Zahl an Sommertagen und heißen Tagen viel zu warm, sondern es gab wie im Vorjahr einfach auch zu wenig Eis- und Frosttage.
- nur 109 kalte Tage (normal 134), nur 74 Frosttage (normal 86) und lediglich 11 Eistage (normal 23) – der Winter war einfach viel zu warm
- die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 72 wesentlich höher als normal (53), ebenfalls eine Auswirkung der Erderwärmung
Fazit:
Das Jahr war, wie die letzten acht Jahre (ausgenommen das Jahr 2021) deutlich zu warm bei erheblich zu wenig Niederschlag und einem Überschuss bei den Sonnenstunden (13% mehr) , der auf den extrem sonnenreichen Februar und März zurückzuführen war.
Der Dezember war trotz eines achttägigen Kälteeinbruchs bei deutlich zu wenig Niederschlag erneut ein geringfügig zu warmer Wintermonat mit einem erheblichen Sonnenscheinmangel.
Dazu die Daten:
- Durchschnittstemperatur: 1,5 °C (normal 1,4°C).
- Maximaltemperatur: 15,9 °C am 31. Dezember
- Minimaltemperatur: -13,8 °C am 17. Dezember
- 26 kalte Tage (normal 29)
- 15 Frosttage (normal 19)
- 8 Eistage (normal 7)
- Niederschlagsmenge:56,8 l /m² (nur 88 % des üblichen Wertes)
- Niederschlagstage 21 (normal 17)
- nur 32 Sonnenstunden (normal 43) und damit nur 74% des üblichen Wertes)
Kennzeichnend für den Monat war die bereits genannte Tages-Höchsttemperatur von 15,9 °C, ein Maximalwert seit der letzten Klimaperiode.
Kein Wunder, dass trotz eines heftigen Kälteeinbruchs in der Zeit vom 12. bis 17. Dezember es keine Chance für weiße Weihnachten gab.
Herbstbilanz (September/Oktober/November)
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mit 172,0 l/m² lagen wir im Schnitt (normal 174 l/m²), aber nur, weil der September sehr niederschlagsreich war
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die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 10,5 °C erheblich über dem Schnitt, da Oktober und November deutlich zu warm waren (zum Vergleich: normal 9,4 °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C)
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21 warme Tage (normal 15), 5 Sommertage (normal 3) sowie nur 19 kalte Tage (normal 29) und lediglich 3 Frosttage (normal 11)
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11 stürmische Tage (normal 7)
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287 Sonnenstunden (normal 329 Stunden), da der September deutlich zu wenig Sonnenschein aufwies
Fazit:
Der Herbst wies zu wenig Sonnenschein auf, war vom Niederschlag her ausgeglichen und ganz erheblich wärmer als üblich
Insgesamt betrachtet war der November bei deutlich zu wenig Niederschlag ein viel zu warmer, häufig angenehmer Herbstmonat, nur getrübt durch die vielen Nebeltage, wodurch das Soll an Sonnenstunden nicht ganz erreicht wurde.
Die Daten:
- Durchschnittstemperatur: 5,7 °C - deutlich über dem Schnitt (normal 4,4°C).
- 19 kalte Tage (normal 22)
- 3 Frosttage (normal 9)
- kein Eistag (normal einer)
- Tagesmaximum:17,2 °C am 1. um 13 Uhr 35
- Minimaltemperatur: -1,1 °C am 27. um 8 Uhr 50
- Niederschlagsmenge: 38,2 l /m² - deutlich unter dem Schnitt (nur 67 % des üblichen Wertes)
- 26 Niederschlagstage - erheblich über dem Schnitt (normal 16), verursacht durch zahlreiche Tage mit Nebelnässen
- 44 Sonnenstunden - das Soll von 46 Stunden wurde nur knapp verfehlt