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So zeigte sich die Jahresbilanz für 2014
Das Jahr wies einen, wenn auch geringen Niederschlagsmangel auf
- vier niederschlagsreichen Monaten (davon die Monate Juli und August extrem) standen acht niederschlagsarme Monate (davon der März extrem) gegenüber
Letztlich war dadurch das Niederschlags-Soll von 782 l/m² mit 758,6 l/m² nur mäßig unterschritten.
Die Temperaturverteilung brachte dieses Jahr erstaunliche Ergebnisse zustande.
- zehn Monate lagen über dem Schnitt, dabei Januar, Februar, März und Dezember extrem
- nur zwei Monate lagen unter dem Schnitt, nämlich der Mai und ausgerechnet der Sommermonat August
- So wies das Jahr letztlich mit 10,8°C eine Rekordtemperatur auf (normal 9,6°C). Seit Aufzeichnungsbeginn wurde ein derartiger Jahresschnitt noch nicht erreicht.
Einige Extreme des Jahres sollen erwähnt werden:
- es war ein sonnenarmes Jahr mit nur 1543 Stunden Sonne (normal 1627). Abgesehen von den sonnigen Monaten März und Juni waren sieben Monate zu sonnenarm, davon September (nur 64%), November (nur 52%) und Dezember (nur 68%) besonders auffallend
- der Juni wies mit 35,0 Grad die höchste in einem Juni-gemessene Temperatur auf.
- der Juli war mit 154,8 l/m² der niederschlagsreichste Juli seit 1983
Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?
- es lag mit 169 Niederschlagstagen (normal 167) recht gut im Schnitt, wobei viele Tage nur durch Nebelnässen zustande kamen
- die Zahl der Sommertage lag mit 47 nahezu im Schnitt (normal 50), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 10 etwas höher (normal 9)
Warum war dann aber das Jahr viel zu warm, wenn die Zahl der Sommer- und Tropentage ziemlich im Schnitt lagen? Der Grund liegt bei den Frost- und Eistagen.
- nur 110 kalte Tage (normal 134), nur 45 Frosttage (normal 87) und lediglich 5 Eistage (normal 26)
- die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 48 höher als normal (38)
Fazit:
Das Jahr war viel zu warm (neuer Rekord für Donauwörth, aber auch bundesweit) und die Zahl der Sonnenstunden ließ deutlich zu wünschen übrig..
Der Dezember war nicht als Wintermonat zu bezeichnen.
Dazu einige Werte:
Temperaturen
- Durchschnittstemperatur: sie lag mit 3,0°C extrem über dem Schnitt (normal 1,2°C).
- 26 kalte Tage (normal 29), nur 10 Frosttage (normal 18) und 3 Eistage (normal 7).
- Tagesmaximum von 12,2 °C wurde am 19. um 12 Uhr 5 erreicht
- die Minimaltemperatur betrug -12,2 °C am 29. um 0 Uhr 20.
- Frost trat erstmals in diesem Winter so spät auf wie noch nie, nämlich am 8. Dezember und nicht wie normal am 28. Oktober.
Niederschlag
- Die erste Monatshälfte erwies sich als sehr trocken. Bis zum 15. waren erst 18% des Monatsniederschlags gefallen. Merklicher Schneefall war dabei, wie auch in fast allen Gebieten Bayerns, bis zum 25. Fehlanzeige.
- Das änderte sich erst in den letzten Tagen des Monats gewaltig und mit sechs Schneetagen (normal fünf) lagen wir nahezu im Schnitt.
Sonne
-
Nach dem Negativ-Rekordmonat November schickte der Dezember sich an, in dieselben Fußstapfen zu treten. 21 Tage ohne Sonnenschein sind schon bemerkenswert. Dass es nur an einem einzigen Tag vier Stunden Sonne gab, ist noch überraschender.
Der Nebel war diesmal allerdings nicht der Übeltäter, denn mit vier Nebeltagen lagen wir sogar unter dem Schnitt (normal sieben). So wurde der Monat mit 29 Sonnenstunden (normal 43) zum zweit-sonnenärmsten nach Dezember 2004.
Fazit:
Insgesamt betrachtet war der Monat erneut erheblich zu warm und sehr sonnenarm.
Der November 2014 war erneut deutlich zu warm sowie sehr sonnen- und niederschlagsarm.
Dazu einige Daten:
- Durchschnittstemperatur 5,9 Grad anstatt 4,1 Grad
- mit 32,2 l/m² nur 57 % des üblichen Niederschlags
- 21 Nebeltage anstatt 9
-
daraus resultierte eine katastrophale Bilanz der Sonnenscheinzeit: nur 24 Stunden Sonne anstatt 46
Ergebnis: es war der sonnenärmste November seit meinem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1983
Der Herbst des Jahres 2014 bot einige Überraschungen
Herbstbilanz (September/Oktober/November)
- es war trotz des trockenen Novembers ein niederschlagsmäßig ausgeglichener Herbst mit 175 l/m² (normal 177 l/m²)
- die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 10,9 °C erheblich über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 9,4 °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C), es war zusammen mit Herbst 1987 der zweitwärmste Herbst
- 23 warme Tage (normal 15), 4 Sommertage (normal 3) sowie 30 kalte Tage (genau im Schnitt) und kein einziger Frosttag (normal 13)
- nur 4 stürmische Tage (normal 7)
- lediglich 212 Sonnenstunden (normal 329 Stunden) auf Grund des sonnenarmen Septembers und extrem trüben Novembers
Fazit:
Der Herbst war vom Niederschlag her ausgeglichen, zeigte sich aber überdurchschnittlich warm und extrem sonnenarm.
Der Oktober reihte sich in die Serie der zu warmen Monate dieses Jahres ein.
Dazu ein paar Daten:
- Durchschnittstemperatur: 11,9 Grad (normal 9,6 Grad), also 2,3 Grad mehr als üblich
- 6 warme Tage (normal 2)
- 5 kalte Tage (normal 6)
- kein Frosttag (normal 3)
Das klingt zunächst gut, wird aber durch einige andere Daten getrübt.
- nur 72 Sonnenstunden anstatt 104
- Hauptgrund:18 Nebeltage anstatt 9
- nach Monatsmitte eher niederschlagsreich, was mit 76,2 l/m² zu einem Überschuss von 36% führte
- 21 Niederschlagstage anstatt 14, allerdings kamen 8 Tage allein durch Nebelnässen zustande