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Der April machte in der Tat, "was er will". Ein Wechsel von ganztägigem Sonnenschein mit plötzlichem Niederschlag und heftigen Temperaturschwankungen war kennzeichnend.
Im Einzelnen sah es dann so aus:
- Durchschnittstemperatur 9,1 °C, also deutlich unter dem Schnitt (normal 9,7 °C).
- 4 kalte Tage (normal 5)
- 2 Frosttage (normal 3)
- aber nur 5 warme Tage (normal 8)
- kein Sommertag (normal einer)
Nicht erfreulich war die Sonnenscheindauer
Bis zum 20. waren gerade mal 48% des Monats-Solls erreicht. Auch bis zum Monatsende erzielten wir nur 7 Tage mit über 8 Stunden Sonne. So wurde mit 136 Stunden das Soll von 160 Stunden deutlich unterschritten.
Als Frühlingsmonat konnte man den März nicht gerade bezeichnen. Er war zu kalt und wies erheblichen Sonnenscheinmangel auf.
Dazu einige Daten:
- Durchschnittstemperatur 4,6 °C, also deutlich unter dem Schnitt (normal 5,2 °C).
- 20 kalte Tage (normal 16)
- 11 Frosttage (normal 13)
- allerdings kein Eistag (normal einer)
Zum Sonnenschein:
- mit 113 Sonnenstunden wurde das Ziel von 125 Stunden deutlich verfehlt
Der Februar war alles andere als ein Wintermonat.
- der Monat lag mit einer Durchschnittstemperatur von 4,2 °C ungewöhnlich über dem Schnitt (normal 1,0 °C)
- es gab 22 kalte Tage (normal 24), nur 11 Frosttage (normal 19) und keinen Eistag (normal 6)
- ein Temperaturmaximum am 22. mit 17,2 Grad stellte einen Rekordwert dar, der letztmals im Jahr 2008 mit 17,4 Grad geringfügig übertroffen wurde
Auch der Niederschlag fiel überwiegend als Regen.
- die Niederschlagsmenge lag mit 70,6 l/m² deutlich über dem Schnitt (46% mehr als üblich)
- nur 4 Schneetage (normal 6)
Der Dezember war - sein Vorgänger lässt grüßen - alles andere als ein Wintermonat.
Dazu die Daten:
Temperatur
- Schnitt: mit +4,5 °C wurde der Normalschnitt von 1,2 °C extrem überschritten
- 22 kalte Tage (normal 29), nur 9 Frosttage (normal 18) und kein Eistag (normal 7)
- Maximaltemperatur: 12,9 °C am 22.12.
Niederschlag
- im ganzen Monat nur 29 l/m²
- damit wurde der Monat nach Dezember 2006 zum zweit-niederschlagsärmsten Monat
Der Monat war jedoch nicht nur warm und trocken, sondern auch überaus sonnig.
- 78 Sonnenstunden anstatt 43, ein beachtliches Ergebnis
- 11 Tage mit 4 Stunden Sonne oder mehr, darunter sogar ein Tag mit 7 Stunden Sonne
Das Jahr - ein Rekordjahr in mehrfacher Hinsicht - ist es wert, genauer betrachtet zuwerden.
Jahresbilanz 2015
Das Jahr wies einen ganz erheblichen Niederschlagsmangel auf
- drei niederschlagsreichen Monaten (davon der Januar extrem) standen neun niederschlagsarme Monate (davon Februar, Juli, September und Dezember extrem) gegenüber
Letztlich war dadurch das Niederschlags-Soll von 782 l/m² mit 589 l/m² ganz erheblich unterschritten. Nur das Jahr 2003 war mit 563,8 l/m²vergleichweise ebenso niederschlagsarm.
Die Temperaturverteilung war dieses Jahr bemerkenswert.
- sieben Monate lagen über dem Schnitt, dabei Januar, Juli, August und Dezember extrem
- nur vier Monate lagen im Schnitt oder knapp darunter. Lediglich der Februar war ein recht kalter Wintermonat.
So wies das Jahr letztlich mit 10,6°C eine Rekordtemperatur auf (normal 9,6°C). Es reihte sich damit in das Rekordjahr 2014 ein, das ebenfalls einen Schnitt von 10,8 Grad erzielte.
Einige Extreme des Jahres sollen erwähnt werden:
- es war ein sonniges Jahr mit 1828 Stunden Sonne (normal 1627). Die Monate Februar, März, April, Juli, August, November und Dezember waren sonniger als üblich, wobei April (141%) und ausgerechnet der November (188%) besonders sonnig waren.
- der August wies mit 37,5 Grad die höchste in einem August gemessene Temperatur auf und gleichzeitig auch die höchste Jahrestemperatur seit meiner Aufzeichnung im Jahr 1983.
Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?
- es lag mit 172 Niederschlagstagen (normal 167) etwas über dem Schnitt, was aber auf viele Tage mit Nebelnässen zurückzuführen war
- die Zahl der Sommertage lag mit 63 erheblich über dem Schnitt (normal 50), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 34 ebenfalls ungewöhnlich hoch (normal 9)
Das Jahr war aber nicht nur wegen der hohen Zahl an Sommer- und heißen Tagen viel zu warm, sondern es gab einfach auch zu wenig Eis-und Frosttage.
- nur 124 kalte Tage (normal 134), nur 79 Frosttage (normal 87) und lediglich 7 Eistage (normal 26)
- die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 67 bedenklich höher als normal (38), ebenfalls eine Auswirkung der Erderwärmung
Fazit:
Das Jahr war erneut viel zu warm (neuer Rekord für Donauwörth, aber auch bundesweit) und überdurchschnittlich sonnig bei extremer Trockenheit.