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Frühjahrsbilanz (März/April/Mai) 2009
- es war mit 243 l/m² ein feuchtes Frühjahr (normal 196 l/m² ) bei einer, wie im Vorjahr, sehr ungleichmäßigen Verteilung des Niederschlags. Einem sehr niederschlagsarmen Januar und April stand ein extrem niederschlagsreicher März und Mai gegenüber
- es war ein warmes Frühjahr, denn die Durchschnittstemperatur der Frühjahrsmonate lag mit 10,1°C erkennbar über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 9,7°C, kältestes Frühjahr 7,8°C, wärmstes Frühjahr 11,2°C)
- 33 „warme Tage", beachtliche 6 Sommertage, ein Tropentag und nur noch 7 Frosttage
- 23 stürmische Tage (normal 9), also ein recht windreiches Frühjahr, hervorgerufen vor allem durch den sehr windreichen März
- es war ein sehr sonnenarmes Frühjahr: Mit einer Sonnenscheindauer von nur 518 Stunden wurde das übliche Maß (620 Stunden) deutlich unterschritten, trotz des sehr sonnigen Aprils
Fazit: Das Frühjahr erwies sich niederschlagsmäßig als feucht, deutlich zu warm bei einer zu geringen Sonnenscheindauer.
Dieser Monat ist seit Aufzeichnungsbeginn der zweitwärmste April
Lediglich der April 2007 hatte die Nase noch etwas weiter vorne. Einige Zahlen mögen dies belegen:
April 2007 | April 2009 | |
Schnitt | 12,9 °C | 12,1 °C |
Sommertage | 6 | 0 |
warme Tage | 15 | 16 |
kalte Tage | 1 | 1 |
Zusätzlich war es ein recht sonniger und extrem trockener Monat (nur 52% des üblichen Niederschlags)
Der März war insgesamt ein eher unerfreulicher Frühlingsmonat, wenn man dieses Wort überhaupt in den Mund nehmen will.
Besonders auffallend war folgendes:
- trotz sehr weniger Frosttage (nur 7 statt normalerweise 13) ein recht kalter Monat mit einem Schnitt von nur 3,8°C
- extrem wenig Sonne (weniger als die Hälfte des üblichen Wertes)
- dafür ausreichend Niederschlag (53% mehr als üblich) und eine hohe Zahl von Niederschlagstagen (20 Tage)
Da wundert es nicht, dass auch die Grünlandtemperatur, also der Beginn der Vegetationsperiode, noch nicht erreicht ist..
Das Tief "Joris" sorgte auch bei uns fast für einen Stationsrekord.
Der Tiefststand betrug 976,7 hPa am 23.1. um 15:15
Nur am 25.1.1989 wurde hier ein noch niedrigerer Druck, nämlich 973 hPa gemessen.
Erstaunlicherweise brachte das Tief bei uns keine extremen Windgeschwindigkeiten (Maximum 59 km/h in geschützter Lage). So traten auch keine nennenswerten Sturmschäden auf. Lediglich der Regen ließ die unterkühlten Wege spiegelglatt werden, was naturgemäß zu einigen Unfällen führte.
Nach zwei Wintern, die diesen Namen nicht verdienten, ging es heuer mal wieder frostiger zu. Einige Fakten zum bisherigen Verlauf im Januar 2009 (Stand: 16.1.)
- Dauerfrostperiode vom 1.1. um 17:13 bis 15.1. um13:18, also 13 Tage und 20 Stunden
- Schnitt in dieser Zeit: -7,2°C
- Minimaltemperatur: -17,3°C am 10.1.
- tiefste Tages-Durchschnittstemperatur: -13,2°C, ebenfalls am 10.1.